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Brauerhahn: Smøk

trivia

Stjørdalsøl ist ein Bierstil aus der äußerst zerklüfteten Bierkultur Norwegens. Das besondere an dieser ist, dass es sehr viele kleinregionale Bierspezialitäten gibt, wie eben auch Stjøodalsøl, das man praktisch nur in der Kommune Stjørdal findet. Bei dem Stil handelt es sich um eine Variante des Saison, oder Farmhouse Ale, bei dem jedoch mit über Erlzenholz geräuchertem Malz gearbeitet wird. Außerdem wird dem Bier Wacholder in unterschiedlichen Formen zugesetzt. Dass es so etwas mal außerhalb Norwegens zu ergattern gibt, kommt wahrlich nicht oft vor. Nun hat glücklicherweise der Freiburger Kollege von Brauerhahn alle Mühen auf sich genommen, an das richtige Malz zu kommen, um schließlich eine sauere Variante des Stils zu brauen. Vom klassischen Stjørdalsøl ist es sicherlich etwas entfernt, schmecken tut das Bier jedoch, soviel kann ich schon mal verraten!

hard facts

Name: Smøk

Brauerei: Brauerhahn

Stadt: Freiburg

Stil: Saueres Stjørdalsøl

Alkohol: 7,5% Vol.

Malz: Gerstenrauchmalz, Weizenrauchmalz

Hopfen: ?

Hefe: Kveik Voss, L. Brevis

Sonderzutat: Wacholderbeeren, Wacholderspitzen

tastingnotiz

Beim Ausschenken bildet sich ein feinporiger, leuchtend weißer Schaum. Das Bier an sich ist relativ trüb und erscheint in einem fahlen hellen Gelb-Orange. In der Nase vernehme ich allem voran frische Rauchnoten, Wacholder und den Geruch von frischem Laub. Wir haben einen mittleren, seidigen Körper und eine leichte, softe Karbonisierung. Geschmacklich dominiert ganz klar die Säure - diese ist knackig, jedoch immer noch sehr drinkable. Auf der Aromenseite haben wir ein richtiges Brett! Zuerst ist da die erfrischende Erlenrauchnote. Diese ist dicht gefolgt von Holz- und Laubnoten, die von fruchtig-beerigen Wacholderaromen begleitet werden. Lässt man das Bier etwas weiter wirken, runden all diese Aromen etwas ab und es gesellen sich Noten von Vanille und frisch gemähtem Gras dazu. Es hat einen fruchtig-spritzigen Nachgeschmack und einen sehr langen Nachhall.

Fazit

Da es sich bei Smøk um mein erstes Stjørdalsøl handelt, kann ich nichts zur Stilistik sagen. Da es sauer ist, ist es jedoch schon mal kein klassisches Stjørdalsøl. Was das Bier jedoch ist, ist etwas ganz besonderes. Als ich hörte, um was es sich dabei handelt, hatte ich schon eine relativ hohe Erwartungshaltung - das hat Potential! Als ich das Bier dann probierte, war ich hin und weg! Dass ein saueres Rauchbier so einen fruchtigen und erfrischenden Charakter entfalten kann, hätte ich wirklich nicht gedacht! Das Bier ist komplex, facettenreich und dennoch unfassbar drinkable. Da es sich um einen sehr kleinen Sud handelt, der es auf den Markt geschafft hat, sehe ich es durchaus als Privileg an, dieses Bier trinken gedurft zu haben. Ich hoffe natürlich unständig, dass das Bier irgendwann nachproduziert wird!

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