Braukollektiv, Freigeist Bierkultur, Maryensztadt: Freistadt Plumberg

Worauf der Name Freistadt sich bezieht, kann ich nicht sagen. Ist es eine Anspielung darauf, dass Freiburg eine Freie Reichsstadt gewesen ist? Bringt man das "Frei" aus Freiburg und Freigeist zusammen? Möglich wärs. Das Plumberg bezieht sich hingegen ganz offensichtlich auf die spezielle Zutat des Bieres, die getrockenten und geräucherten Pflaumen. Bei diesen Pflaumen, den Suska sechlońska  handelt es sich um eine polnische Spezialität, die wohl von den Kollegen von Maryensztadt ins Spiel gebracht wurde. Beim Brauen des Bieres wurden über 100kg dieser unkonvenzionellen Zutat frisch vom Markt verarbeitet.

Name: Freistadt Plumberg

Brauerei: Braukollektiv, Freigeist Bierkultur, Maryensztadt

Stadt: Freiburg / Zwolén

Stil: Barley Wine

Alkohol: 10% Vol.

Malz: Gerstenmalz

Hopfen: ?

Sonderzutat: Geräucherte Pflaumen

Beim Ausschenken bildet sich ein kräftiger, fluffiger Schaum in hellem Beige. Das Bier darunter ist trüb, jedoch durchaus noch lichtdurchlässig. Es erstrahlt in einem rötlichen Braun, wie man es von frisch geschnittenem Kirschbaumholz kennt. In der Nase vernehme ich allem voran Pflaumen, rote Malze und fruchtige Ester, gefolgt von einer leichten Rauchnote. Wir haben einen mittleren Körper und eine mittlere Karbonisierung. Geschmacklich dominiert eine leichte Süße, das Gebräu überzeugt in dieser Hinsicht jedoch grundsätzlich durch Harmonie und Umami. Auf der Aromenseite ist richtig viel los! Die roten Malze zeigen sich in Noten von Karamell und Bisquit. Hinzu gesellen sich rauchtige Pflaumenaromen und estrige Noten von Steinobst. Es hat zudem einen langen Nachhall, was ich sehr begrüße!

Freistadt Plumberg ist ein Bier, das aus der Masse heraussticht. Barley Wine gehört als Stil eh zu meinen Favoriten. In diesem Fall ist es ein wirklich gut gebrautes Barley Wine nach englischer Art, das durch die geräucherten Pflaumen eine weitere Dimension und eine ordentliche Portion Umami verliehen bekommen. So vielschichtig das Bier ist, so facettenreich sind auch seine Einsatzgebiete - man kann das Bier nämlich genauso gut abends im Sessel bei einer guten Schallplatte genießen, wie mit Freunden als Feierabendbier. Ich bin großer Fan und bin froh, dass ich davon noch ein bisschen was im Keller habe!

Durch die fruchtigen Ester, Pflaumen und die leichte Süße in Komnination mit einer dezenten Rauchnote habe ich mich beim Foodpairing dazu entschieden, das Bier zum Dessert zu reichen. Die bereits vorhandenen Dessertnoten können mit einer Nussecke perfekt ergänzt werden. Trockenobst, Haselnuss, Karamell, Pflaumen und ein wenig Rauch, das ist wirklich ein Geniestreich!