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Tasting - Totenhopfen

Totenhopfen - Bierauswahl
Totenhopfen - Bierauswahl

Ein online tasting mit Totenhopfen aus luxemburg

Einmal im Monat findet ein Alumni-Stammtisch für die Absolventen des International Beersommelier-Kurses der Deutschen Bierakadamie statt. Dieser findet stets online statt, damit auch jeder die Möglichkeit hat, teilzunehmen - die Absolventen verteilen sich über ganz Deutschland und sind auch über die Landesgrenzen hinaus anzutreffen. Das Spannende an diesen Treffen ist, dass es oft ein Rahmenprogramm gibt und man neben dem sozialen Austausch ein tolles Netzwerk pflegen und sich fortbilden kann. Diesen Monat gab es in diesem Rahmen ein ganz besonderes Tasting, von dem ich einfach berichten muss! Wir hatten nämlich die Ehre, eine Verkostung mit Totenhopfen aus Luxemburg abhalten zu dürfen.

Totenhopfen - das sind Patricia und Sergio, die aus Brasilien und Portugal stammen und seit geraumer Zeit ihren Lebensmittelpunkt in Luxemburg haben. 2017 haben sie den Sprung vom Hobby- zum Kuckucksbrauertum gewagt und das Projekt "Totenhopfen" gestartet. Schnell wurde die Brauerei international bekannt und beliebt. Vor allem kennt man (oder geht es nur mir so?) sie für ihre mannigfaltigen Collabs, nicht zuletzt arbeiten sie regelmäßig mit vier unterschiedlichen Brauereien aus diversen Ländern zusammen. 2018 wurden sie von Ratebeer zur weltweit zweitbesten Newcomer-Brauerei und zur besten Luxemburgischen Brauerei gekürt. Letzteren Titel holten sie sich auch 2019 und 2020. Was ihr Biere angeht, steht die Drinkability klar im Vordergrund. Dies bedeutet jedoch nicht, dass die Biere geläufige Geschmackserlebnisse darstellen - nein, sie sind kreativ und auf einem Niveau, das seinesgleichen sucht. Stilistisch sind die modern und experimentierfreudig. Der moderne Fan von Craftbier, stets auf der Suche nach etwas neuem und aufregendem, kommt auf lange Sicht also gar nicht daran vorbei, sich mit dieser Brauerei auseinanderzusetztn und das ist auch richtig so. Und hier kommt jetzt mein Eindruck von den Bieren:

Lux Ale

Totenhopfen - Lux Ale
Totenhopfen - Lux Ale

Hier haben wir ein English Bitter mit 6,66% Vol. Der Schaum ist mittelporig und liegt auf einem kupferrötlichen, leicht trüben Bier. Es hat einen leichten Körper und ist mittelstark karbonisiert. Geschmachlich hat es eine leichte Süße und eine knackige Bittere. An Aromen nehme ich frische Hopfen, rote Malze, leichte Anflüge von Karamel und einen Hauch roter Früchte wahr. In der Tiefe ist hier relativ los, wohingegen der grundlegende Charakter des Bieres ziemlich clean ist. Außerdem kommt mir die hopfige Note sehr fresh vor, was man von einem klassischen Bitter gar nicht erwarten würde.

Daily Nectar

Totenhopfen - Daily Nectar
Totenhopfen - Daily Nectar

Daily Nectar ist ein New England Pale Ale mit erfrischenden 4.6% Vol. Der voluminöse Schaum ist mittelporig und steht stabil auf dem trüb-gelblichen Bier. In der Nase vernehme ich Tropenfrüchte, allem voran Maracuja. Es hat einen vollen, samtigen Körper und ist relativ schwach karbonisiert, wobei es dennoch eine gewisse Spritzigkeit mit sich bringt. Das Spiel der Kohlensäure auf der Zunge ist wirklich etwas besonderes! Geschmacklich ist es eher trocken und für ein New England Syle ungewohnt herb. An der Aromafront haben wir Maracuja und einen Touch Erdbeere, umgarnt von frischen Hopfennoten. Für so wenig Volumenprozente ist hier richtig was los!

Jasmine dragon

Totenhopfen - Jasmine Dragon
Totenhopfen - Jasmine Dragon

Beim Jasmine Dragon, das zusammen mit der Brauereu "A Thin Man" aus Buffalo gebraut wird, ist der Name Programm. Hierbei handelt es sich nämlich um ein New England IPA mit 6,66% Vol., das mit Reis und Jasmintee gebraut wurde. Der Schaum ist mittelporig und steht nicht besonders lange auf dem dunkel gelben Bier mit kräftigem Schleier. Der Geruch it hopfig und kräutrig mit einer deutlichen Note von Jasmin. Der Körper ist schön samtig und kommt mit einer mittleren Karbonisierung. Geschmacklich ist es leicht süß mit einer leichten aber knackigen Bitterkeit. An Aromen nehme ich Jasmin, frischen Hopfen, eine leichte Kräutigkeit und eine leichte Erdnote wahr.

bloodyvlad

Totenhopfen - Bloodyvlad
Totenhopfen - Bloodyvlad

Das Bloodyvlad ist ein juicy IPA mit, wer hätte es gedacht, 6.66% Vol. Es wird mit Himbeeren, Blaubeeren, Brombeeren, schwarzen Johannisbeeren und Hibiskus Tee gebraut. Der Schaum ist feinporig und liegt auf einem rosenroten, trüben Bier. In der Nase machen sich Beeren, rote Früchte und Hibiskus breit. Es hat einen feinen, samtigen Körper und bringt eine leicht spritzige Rezenz auf die Zunge. Geschmacklich ist es leicht süß und knackig sauer. Auf der Aromenseite vernehme ich rote Früchte, Hibiskus und Beeren, gepaart mit einer leichten Note von Dextrose und Zitrus im Nachhall. Das klingt nach sehr viel, ist aber erstaunlich drinkable!

neotropical

Totenhopfen - Neotropical
Totenhopfen - Neotropical

Beim Neotropical handelt es sich um ein Fruited Sour und mit seinen 9.00% Vol. um das Schwergewicht der Runde! Der Schaum ist mittelporig und schneller weg, als er sich gebildet hat. Das Bier ist tief orange und absolut opak - hiervon können sogar die meisten NEIPAs nur träumen. In der Nase habe ich tropenfruchtige Mango und Passionsfrucht. Der Körper ist samtig weich mit einen leicht spritzigen Rezenz. Geschmacklich ist es leicht süß und richtig derbe sauer. Die Aromen sind Mango, Passionsfrucht, tropische und frische Hopfen sowie eine knackige Zitrusnote hinten raus. Für ein fruchtiges, helles Sauerbier hat es einen ungewohnt langen Nachhall, was bei einem solchen Geschmackserlebniss eine echt feine Sache ist!

metal freek

Totenhopfen - Metal Freek
Totenhopfen - Metal Freek

Das Metal Freek ist ein Black IPA, was so schon ein kontroverser Stil ist. In diesem Fall wurden jedoch noch Kirschen mit eingebraut, was dem 6.66% Vol. einen besonderen Touch geben. Es hat einen intensiven beigen Schaum, der über einem tiefdunklen, braunen Bier mit schwärzlichen Touch steht. Der Geruch ist malzig, röstig und leicht hopfig. Geschmacklich ist es knochentrocken und leicht bitter. Auf der Aromenseite haben wir einen breiten Malzkorb mit röstigen und kaffeeartigen Noten, gepaart mit einer sehr leichten Kirschnote und leicht hopfigen Note im Abgang. 

quelle

Werbetrommelwirbel

Die sechs Biere fürs Tasting habe ich entgeltlich erworben. Da mir jedoch die Versandkosten erstattet wurden, kennzeichne ich den Artikel an dieser Stelle als Werbung. Dies tue ich auch ganz gerne, denn Totenhopfen ist eine tolle Brauerei hinter der zwei tolle Köpfe stecken - absolut unterstützenswert!

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