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Bierpaket: Lillebräu

Lillebräu - Auswahl
Lillebräu - Auswahl

Lillebräu - die brauerei

2018 erfüllten sich die Gründer Max Kühl und Florian Scheske nach drei Jahren Gypsiebrauertum den Traum ihrer eigenen Brauerei in Kiel und gaben der Hauptstadt Schleswig-Holsteins damit einen Teil ihrer Braukultur zurück. Lillebräu gehört somit zu den jüngeren deutschen Craftbrauereien. Die Mission ist klar: Kiel soll in der Bierlandschaft wieder ein Begriff werden! Zudem verschreibt sich die Brauerei dem Bier, wie es sein soll: Spannend und abwechslungsreich, mit Fokus auf dem Charakter des Bieres anstatt auf profitmaximierenden Brauvorgängen. 

Ich freute mich riesig, als ich das Überraschungspaket der Kieler Kollegen bei der Rückkehr aus dem Urlaub annehmen konnte. Ich bin bislang noch nie in den Genuss dieser Biere gekommen und ein neues Bier ist doch immer etwas besonderes! Zudem ist es einfach ein tolles Gefühl, Bier von Brauern zu trinken, die mit einer solchen Leidenschaft hinter ihrem Produkt stehen und die für ihre Biere brennen! Im folgenden werde ich jedes der Biere mit einer mal mehr, mal weniger knappen Verskostungsnotiz vorstellen. Seid gespannt, ich bin es auch!

Helles

Verkostungsnotiz:

Im Glas haben wir einen feinporigen, weißen Schaum über einem gelblich goldenen Bier mit leichtem Schleier. Der Geruch ist zestig und erinnert etwas an Weinhefe. Auch die Gerste kann man klar erkennen. Das Bier ist relativ schlank und hat eine angenehme Rezenz. Geschmacklich fällt vor allem die leichte Süße auf, die durch eine angenehme Bitterkeit im Nachgeschmack ergänzt wird. Auf der Aromenseite ist es in erster Linie malzbetont. Demnach schmeckt es für mich v.a. gerstig und brotig, wobei sich hinten raus eine leicht grasige, zestige Hopfennote bemerkbar macht.

Hard Facts:

Stil: Helles

Alkohol: 5.1% Vol.

Malz: Pilsener, Carahell

Hopfen: Saphir, Hallertauer Mittelfrüh

Hefe: Saflager S23

Pilsner

Verkostungsnotiz:

Der Schaum vom Pilsner ist feinporig und hellweiß. Darunter erstrahlt das fast klare Bier in einem dunklem Gold mit Bernsteintouch. In der Nase vernehmen ich vor allem frische Gerste und Zesten. Das Bier ist schlank und mittel karbonisiert. Geschmacklich ist es eher trocken und knackig herb. An Aromen machen sich beim Antrunk die Malznoten bemerkbar, die kernig und gerstig daherkommen. Hierzu gesellen sich grasige, erdige aber auch etwas florale, zestige Hopfennoten.

Hard Facts:

Stil: Pilsner

Alkohol: 5.1% Vol.

Malz: Pilsener Malz, Caramalz, Melanoidin Malz

Hopfen: Magnum, Saazer, Tettnanger

Hefe: Saflager W34/70

Lager

Verkostungsnotiz:

Der grobporige, leicht beige Schaum steht voluminös und stabil im Glas. Das Bier selbst hat eine tolle Bernsteinfarbe und ist leicht trüb. In der nase liegt erdige Frucht, Gerste und Brotkruste. Es hat einen mittleren Körper und eine sanfte, aber präsente Rezenz. Geschmacklich ist es trocken und relativ bitter. An Aromen schmecke ich allem voran etwas erdig, fruchtiges, was mich im ersten Moment an Bettanomyces erinnert. Hierzu gesellen sich Noten von Brotkruste und frisch geschrotetem Korn, sowie eine grasige Hopfennote im Abgang.

Hard Facts:

Stil: Amber Lager

Alkohol: 5.7% Vol.

Malz: Pale Ale Malz, Caramalz und Münchner Malz

Hopfen: Hallertauer Mittelfrüh, Tettnanger, Saphir, Cascade, Magnum

Hefe: Lagerbierhefe W34/70

pale ale

Verkostungsnotiz:

Mittelporig und hellweiß steht der Schaum auf dem satten, goldenen Bier mit leichtem Schleier. Der Geruch ist in erster Linie getreidig und gerstig mit einem Hauch von frischem Hopfen. Es hat einen mittleren Körper und ist mittelstark karbonisiert. Geschmacklich herrscht harmonie, es hat aber eine knackige Bittere im Nachgeschmack. An Aromen vernehmen ich Gerste und Brot, sowie grasige und kräutrige Hopfennoten.

Hard Facts:

Stil: Pale Ale

Alkohol: 5,4% Vol.

Malz: Pilsener Malz, Caramalz

Hopfen: Ella, Chinook, Saphir, Comet

Hefe: Safale s05

weizen

Verkostungsnotiz:

Der Schaum ist zum einen mittelporig und zum anderen schneller verschwunden, als ich die Kamera weglegen kann. Das Bier ist leicht trüb und erstrahlt in gelblichem Gold. Der Geruch ist leicht bananig, brotig und hat einen Hauch von Nelke. Es hat einen mittleren Körper und ist ziemlich stark karbonisiert, besonders für ein Hefeweizen. Geschmacklich ist es harmonisch, auf der Aromenseite dominieren hefige Noten, Bananenbrot, Nelke und eine leicht spritzige Fruchtigkeit.

Hard Facts:

Stil: Hefeweizen

Alkohol: 4,3% Vol.

Malz: Weizenmalz, Pilsener Malz, Melanoidinmalz

Hopfen: Tradition, Saphir

Hefe: Weizenbierhefe

stout

Verkostungsnotiz:

Ein feinporiger, beiger Schaum steht relativ stabil auf dem bräunlich-schwarzen Gebräu. In der Nase habe ich frischen Kaffee und Milchschokolade. Das Bier hat einen vollen Körper und sorgt mit seiner leichten Karbonisierung für ein tolles, samtiges Mundgefühl. Es schmeckt leicht süß und hat eine gewisse Röstbittere im Nachgeschmack. Mir kommen v.a. Röstaromen entgegen, die sich in Form von Milchkaffee und dunkler Schokolade präsentieren.

Hard Facts:

Stil: Stout

Alkohol: 6,1% Vol.

Malz: Pilsner Malz, Schokoladenmalz, Roggenröstmalz, Hafer

Hopfen: East Kent Goldings

Hefe: Safale 04

lagerbrand

Verkostungsnotiz:

Hier haben wir das einzige Bier des Pakets, das einen besonders intensiven, grobporigen Schaum aufweist. Darunter befindet sich ein gelblich-goldenes, klares Bier. In der Nase machen sich grasige Hopfen breit, gefolgt von etwas Weinhefe. Im Antrunk haben wir einen klassisch mittleren Körper mit mittlerer Karbonisierung. Geschmacklich herrscht Harmonie, auch wenn hinten raus die Bittere etwas dominiert. An Aromen haben wir allem voran Hopfen und frisches Gras gefolgt von etwas erdigem und einem Hauch Getreide, bzw. Gerste.

Hard Facts:

Stil: American Lager

Alkohol: 5,1% Vol.

Malz: Gerstenmalz

Hopfen: Saphir, Mittelfrüh, Triumph

Hefe: S-23

Trivia:

An dieser Stelle soll natürlich nicht unerwähnt bleiben, was es mit diesem Bier auf sich hat: Als den Kollegen von Sudden Death Brewing dieses Jahr das Lager abbrannte entstand ein Schaden von ca. 60.000€ - ganz schön bitter für eine kleine Brauerei im Aufschwung! Die Lillebräu-Crew entschied sich, auf ihre Art und Weise zu helfen, nämlich mit einem Bier, das sie passend Lagerbrand nannten. Besonders mit dem Triumph Hopfen, den die Kollegen von Sudden Death so mögen, waren sie beim Brauen des kaltgehopften Lagers sehr großzügig. Das Bier ist auf 9000 Flaschen limitiert und der gesamte Erlös geht direkt an die Kollegen von Sudden Death! Einfach eine tolle Geste!

frühlingsbock

Verkostungsnotiz:

Ein feinporiger, cremiger Schaum erstreckt sich über dem trüben, kuper- bis bernsteinfarbenem Bier. In der Nase habe ich allem voran Honig, Bisquit und etwas frische Gerste. Es hat einen vollen, samtigen Körper und ist mittelstark karbonisiert. Geschmacklich ist es leicht süß und hat eine knackige alkoholische Schärfe. Das Bier besticht v.a. durch seine deutlichen Honignoten gepaart mit Bisquit und frischer Gerste. Neben den dominanten Aromen, die bereits in der Nase wahrgenommen werden können, zeigt es sich hinten raus jedoch noch etwas kräutrig und grasig, was die Geschichte schön abrundet.

Hard Facts:

Stil: Heller Bock

Alkohol: 6,5% Vol.

Malz: Gerstenmalz

Hopfen: Hallertauer Mittelfrüh

Hefe: Saflager S23

summer ale

Verkostungsnotiz:

Der mittelporige Schaum liegt stabil auf einem dunkel gelblichen Bier mit leichter Trübung. Der Geruch ist hopfig-fruchtig, fast tropisch. Es hat einen mittleren Körper und mittlere Karbonisierung, während es geschmacklich trocken und relativ bitter daherkommt. An der Aromenfront nehme ich v.a. frische Hopfen, Fruchtigkeit und leichte Noten von Tropenfrüchten wahr. Zudem ist es hinten raus etwas grasig und die hopfigen Noten im Vordergrund werden von einer dezenten, kernigen Malznote getragen.

Hard Facts:

Stil: Kveik Pale Ale

Alkohol: 4,5% Vol.

Malz: Gerstenmalz, Weizenmalz

Hopfen: Columbus, Kazbek

Hefe: Voss Kveik

hibiskus saison

Verkostungsnotiz:

Der Schaum ist fein- bis mittelporig und relativ schwach ausgeprägt. Darunter strahlt ein kupfer-rötliches Bier mit leichtem Schleier.  Der Geruch ist floral und erinnert in erster Linie an Hibiskus. Zudem vernehme ich Hefe, etwas Pfeffer und ein wenig helles Malz. Es hat einen mittleren Körper und mittlere Karbonisierung. Der Geschmack ist leicht süß und säuerlich. Aromatechnisch liegt der Fokus aus dem floralen und den Hibiskusnoten. Zudem ist da etwas hefiges und etwas Pfeffer mit einem zestigen und malzigen Ausklang. 

Hard Facts:

Stil: Saison

Alkohol: 6,8% Vol.

Malz: Gerstenmalz, Weizenmalz, Hafermalz

Hopfen: Tettnanger

Zusatz: Hibiskus

Hefe: Safale WB-134

kieler weiße

Verkostungsnotiz:

Unter dem flüchtigen Schaum haben wir ein gelbliches Bier mit deutlichem Schleier. In der Nase nehme ich v.a. kräutrige und honigartige Noten wahr. Es hat einen mittleren Körper und mittlere Karbonisierung. Geschmacklich ist das Bier leicht süß und sauer. Auf der Aromenseite ist relativ viel los, so schmecke ich hier Kräuter, Honig, Weinhefe, frische Gerste und Zitrusfrüchte.

Hard Facts:

Stil: Kettle Sour

Alkohol: 3,7% Vol.

Malz: Gerstenmalz, Hafermalz

Hopfen: Tettnanger

Hefe:Safale S-04

tonka

Verkostungsnotiz:

Unter dem grobporigen, beigen Schaum befindet sich ein bräunlich schimmerndes, schwarzes Bier. In der Nase vernehme ich ausschließlich Tonkabohne, äußerst intensiv! Im Antrunk offenbart sich ein mittlerer Körper mit hoher Karbonisierung. Geschmacklich ist es relativ süß mit einer säuerlichen Note. An Aromen nehme ich v.a. Tonkabohne wahr, dann Vanille und etwas Zimt. Hinten raus hat es dann noch etwas Röstnoten, die an Kaffee erinnern können.

Hard Facts:

Stil: Stout

Alkohol: 7,6% Vol.

Malz: Gerstenmalz, Hafermalz, Roggenmalz

Hopfen: East Kent Goldings

Hefe: Safale S-04

Zusatz: Tonkebohne

fazit

Ich habe mir für das Durchprobieren der zwölf Biere aus dem Probierpaket etwa einen Monat Zeit gelassen und jeweils nie mehr als eines auf einmal getrunken um den Geschmack nicht zu verfälschen. Ich bin begeistert von der Bandbreite der Biere, die Lillebräu hier bietet. Auch wenn durchaus Muster zu erkennen sind, unterscheiden sich die einzelnen Biere stark voneinander, weshalb wohl wirklich für jeden etwas dabei sein sollte. Meine persönliche Top 3 setzt sich zusammen aus dem Frühlingsbock, dem Lager und dem Summer Ale. Das Frühlingsbock ist einfach ein tolles helles Bockbier, dessen breit angelegte Aromenpalette mich total überrascht hat und trotz aller Fülle eine gewisse Balance behält. Das Lager ist ein sauberes und ehrliches Bier mit Fokus auf den Malznoten, die ich als vielschichtig und spannend wahrgenommen habe. Das Summer Ale ist die Hopfenbombe des Paketes und hält, was es verspricht - nämlich eine erfrischende, fruchtige Geschmacksexplosion zu sein.

quelle

Werbetrommelwirbel

An dieser Stelle möchte ich mich ganz herzlich bei Max Kühl und Florian Scheske von Lillebräu  bedanken, dass sie mir dieses Probierpaket unentgeldlich zur Verfügung gestellt haben. Ich habe mich unglaublich gefreut, jedes einzelne Bier sehr genossen und freue mich, auf diesem Wege etwas Werbung für die Brauerei machen zu können! Macht weiter so Jungs! Ich freue mich drauf, euch mal einen Besuch abstatten zu können, wenn es mich das nächste Mal nach Kiel verschlägt!

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