Echternacher Brauerei: Hellen

"Hellen" ist ein Helles der 2016 an den Start gegangenen und damit relativ jungen Luxemburgischen Echternacher Brauerei. Der Name bedeutet tatsächlich nichts anderes als Helles. Die Brauerei hat einen besonders spannenden Background, da der Inhaber, Pol Wesner, aus der Hobbybrauer-Ecke kommt, die familiären Wurzeln jedoch im Weinbau zu verordnen sind. Oberste Prämisse der Brauerei ist es, historische und traditionelle Biere herzustellen, die in der aktuellen luxemburgischen Bierlandschaft nicht bis schwach repräsentiert sind.

Name: Hellen

Brauerei: Echternacher Brauerei

Stadt: Bech (Lu)

Stil: Helles

Alkohol: 4,9% Vol.

Malz: Gerstenmalz

Hopfen: ?

Beim Ausschenken bildet sich ein stabiler, feinporiger Schaum in klarem Weiß. Die Farbe des Bieres würde ich irgendwo zwischen Bernstein und Kupfer verordnen, zudem ist es ganz schön trüb. Es verströmt einen intensiv grasigen und hopfigen Geruch, der mich stark an frische Limetten erinnert. Im Antrunkt offenbart sich ein unerwartet voller Körper, gepaart mit der klassischerweise mittelstark ausgeprägten Karbonisierung des Hellen. Geschmacklich ist das Bier schön harmonisch, hinten raus nehme ich dann noch eine sehr dezente, prickelnde Säure wahr. An der Aromenfront zieht sich der Geruch durch und es bleibt frisch grasig, hopfig mit einem dezenten Touch von Limette. Daneben zeigt sich jedoch auch eine getreidige Gerstenkomponente, die das Getränk sauber abrundet. Der Nachtrunk ist relativ lang, was für ein Helles ungewohnt, bei einem solchen Geschmack jedoch höchst erfreulich ist.

Das Helle der Echternacher Brauerei ist weit weg vom klassischen Hellen, das wir aus Bayern kennen. Körper, Farbe und letztlich auch der Geschmack sind eher untypisch für den Stil, wir haben es also ganz eindeutig mit einer modernen Interpretation zu tun. Durch ein raffiniertes Hopfenspiel ist es äußserst erfrischend, wobei es nicht in die fruchtig/tropisch-Ecke abdriftet, die mit zahlreichen IPLs bereits reichlich bedient ist. Das Bier ist somit wirklich etwas ganz eigenes, das von der klassischen Biertrinkerin über das experimentierfreudige Publikum bis hin zum absoluten Hophead alle abholt.